Lions Club
Datteln / Waltrop

Aktueller Bericht März 2022

Aktuelle Hinweise und Bericht

-Stand Mitte März 2022-

Der Brunnenbau konnte in der Zwischenzeit fast komplett abgeschlossen werden. Der Brunnen soll solar betrieben werden und hat zwei 5000 Liter Zisternen, die kontinuierlich gefüllt werden können. Damit steht den Kindern und Bürgern bereits vor Fertigstellung der Kinder- und Krankenstation Trinkwasser zur Verfügung.

Die Rohbauarbeiten laufen insbesondere noch im Haus A. Der Elektriker hat in anderen Häusern mit der Verlegung von Kabeln begonnen. Dacharbeiten an den Häusern C, D und E sind erledigt und Haus B begonnen. Für die Verbindungsgänge von B nach A und von A nach D sind mit den Erdarbeiten abgeschlossen und es wurde mit den Betonarbeiten begonnen; ebenso bei den Vordächern. Das Wächterhaus wurde ebenfalls gebaut. Die das Gelände begrenzende Mauer ist zum Teil gebaut. Innen- und Außenputz sind im Haus E erfolgt; begonnen wurde im Haus C.

Es war nach langer Zeit wieder möglich, Baumaterial auf die Baustelle zu fahren, um mit der Produktion von neuen Bausteinen weiterzumachen. Die heftige Regenzeit erschwerte auf den nicht vorhandenen Straßen den Transport von Baumaterial erheblich.Mitte des Jahres 2021 war von der unruhigen Lage in Guinea und den benachbarten Regionen die Rede. Im September kam es zu einem Putsch durch das Militär. Dieses hat dann in jedem Fall das Augenmerk der Bevölkerung und auch der Entscheidungsträger noch mehr weg von der zu erledigenden Arbeit auf die Sorgen des Alltäglichen gelenkt. Hinzu kommen ethnische Spannungen in der Bevölkerung und die sehr unsichere Lage im Nachbarland Mali (Terrorismus). Wir müssen insgesamt feststellen, dass viele Punkte sich sehr unglücklich auf das Projekt ausgewirkt haben, die niemand beeinflussen konnte seit der Grundsteinlegung:

  • Sehr heftige Regenzeiten in 2020 und 2021
  • Unruhen durch die Wahlen Ende 2020
  • Erkrankung des Seniors – Bauunternehmer = BU
  • Corona
  • Tod des Seniors – fachliche Lücke und dann fehlende Kompetenz in der Firma
  • Finanzielle Schieflage der Firma
  • Ebola und Marburg-Virus
    Unruhen in den Nachbarländern
  • Putsch im Sept. 2021
  • Preisentwicklung, Kursverfall, Inflation, Versorgungslücken bei allen Materialien, Materialknappheit auf dem Markt (auf dem Weltmarkt und nicht nur in Guinea)
  • Z.B. Alu dramatisch knapp, Holzbeschaffung nur nach Kontingenten usw.

Den beiden Grafiken ist die Inflation in der Entwicklung 2021 und in den letzten 5 Jahren zu entnehmen:

ChartChart

Die Inflation ist in 2020 und 2021 nicht unerheblich gestiegen, das Vertrauen in die neue Regierung ist nicht vorhanden und das Bankensystem scheint vor dem Zusammenbruch zu stehen. Anders ist nicht zu erklären, dass an den Banken nur noch sehr kleine Mengen Bargeld ausgezahlt werden.

In den letzten Monaten ist der Kursverfall des GNF gegenüber dem Euro mit weit mehr als 10 % ebenfalls erheblich.

Baumaterialien haben Preissteigerungen von bis zu 50 % in 2021. Die Steigerungen bei Benzin betragen mehr als 20 %, was sich natürlich auf die Transportkosten auswirkt. Guinea ist weltweit einer der Hauptlieferanten von Bauxit. Die schweren Unruhen der letzten Monate im Land brachten es mit sich, dass der Preis für Bauxit, dem Rohmaterial des Aluminiums, um 250% gestiegen sind. Die Planung sieht Fenster in Aluminium vor. Alternativen scheint es nicht zu geben.

Die oben beschrieben Umstände mit der deutlichen Erhöhung der Kosten für Baumaterial, des schleppenden Fortgangs der Baustelle und der Inflation in Guinea, der weltweiten Corona Krise (Impfquote Guinea 5,94 %) und der starken politischen Unruhen in Guinea machen den Neubau der Kinder- und Krankenstation sehr mühsam und die hinter uns liegende Zeit war für alle Beteiligten sehr schwierig und auch sehr nervenaufreibend.

Jeder der Akteure, inklusive des BU und AE, ist weiter gewillt, diese Kinder- und Krankenstation zu erbauen und vor allem möglichst 2022 zu eröffnen, denn die Einheimischen haben so viel Hoffnung in dieses Projekt gesetzt, dass wir einfach Wege dafür finden müssen.

Der Bauunternehmer stellte Ende Januar einen neuen Terminplan vor. Leider ist dieser noch zu ergänzen, so dass der dortige Endtermin (Ende April) eher nicht realistisch ist. Wenn der Bauunternehmer das „Werk“ übergibt müssen danach noch vielfältige Arbeiten durchgeführt werden. Diese könnten aufgrund von Liefer- und Transportproblemen durchaus einen entsprechenden Zeitraum danach beanspruchen.

Die Inflation in Guinea und die Kursschwankungen der Währung haben Preissteigerungen nach sich gezogen. Daher erwartet der Bauunternehmer eine nicht unerhebliche Kostenbeteiligung insgesamt und zusätzlich bei den abgehängten Decken. U.a. durch die bisherigen Verzögerungen sind unsere Reserven leider aufgebraucht. Von daher hoffen wir auf zusätzliche Spenden und Zuschüsse.

Ausblick

Wichtig ist jetzt,

  • dass die Mauerarbeiten abgeschlossen werden;
  • dass Haus B, später Haus A und die Verbindungsgänge eine Dacheindeckung erhalten;
  • dass der Außenputz weiter forciert wird, der Innenputz und die Elektroarbeiten abgeschlossen werden;
  • dass die restlichen Türen eingebaut werden und schnellstens die Fenster;
  • dass mit den Sanitärarbeiten und den Solaranlagen begonnen wird.

Rechtzeitig nach der Übergabe durch den Bauunternehmer müssen außerdem noch erledigt werden:

  • Transport von in Kamsar -200 km- gelagerte Container mit Einrichtungsgegenständen
  • Transport per Container von Deutschland nach Conakry von Gegenständen, die in Deutschland noch zu beschaffen sind. Durch verschiedene Krisen (Suez, Weltwirtschaft, Energiepreise etc.) sind die Transportpreise dramatisch angestiegen.
  • Transport Container von Conakry nach Dombiadji, möglichst außerhalb der Regenzeit
  • Sämtliche Schreinerarbeiten müssen in Guinea vergeben werden und dann umgesetzt werden. Das gilt auch für den Kauf und den Montagen Ventilatoren und evtl. Leuchten -LED-
  • Medizinisches Gerät muss beschafft werden in Deutschland und in Guinea
  • Der vorhandenen Diesel muss repariert, gewartet und transportiert werden.
  • usw.
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